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Palmöl – ein Öl mit vielen Schattenseiten

Palmöl ist in sehr vielen alltäglichen Konsumgütern enthalten, wie Seifen, Wasch- und Reinigungsmittel, Lebensmittel, Biosprit, Tierfutter und Kosmetik. Das liegt unter anderem am geringen Flächenbedarf pro Tonne Öl sowie der Möglichkeit, Tenside, Emulgatoren und Emulsionen zu produzieren sowie chemische oder erdölbasierte Produkte zu ersetzen. Aus Nachhaltigkeitssicht ist es mit vielen Dilemmas und sozial-ökologischen Problemen verbunden.

Anteile unterschiedlicher Wirtschaftssektoren am deutschen Palmölkonsum im Jahr 2019 in Prozent inkl. Palmkernöl (Meo Carbon Solutions, 2021)

Die Ölpalme wird in riesigen Monokulturen angebaut. Dafür wird Regenwald gerodet. Häufig sind lange Transportwege nötig – insbesondere, wenn es in tropischen Gebieten produziert wird. In Indonesien umfasst die Palmölfläche in 2021 rund 12,1 Mio. ha, das entspricht ungefähr 70 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland. Seit 1961 hat sich die Produktion um das 60-fache erhöht. Europa gehört mit zu den weltweit größten Importeuren und Konsumregionen von Palmöl.

Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung gehen mit der Produktion einher. Es findet Flächenkonkurrenz statt; Flächen, die für die Palmölproduktion genutzt werden, stehen nicht mehr zur Produktion von anderen Nahrungsmitteln oder zur Regenwaldsicherung zur Verfügung. Die Abholzung der Regenwälder reduziert die weltweiten CO2-Senken erheblich. Gigantische Mengen des im Regenwaldboden gespeicherten CO2 gehen in die Atmosphäre. Biodiversität geht verloren, Böden und Trinkwasser werden ausgelaugt bzw. vergiftet. Zudem entstehen Machtstrukturen, es finden gewaltsame Landenteignungen statt, Menschenrechtsverletzungen, wie (ausbeuterischer) Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Lohnsklaverei sowie Diskriminierungen.

Für einen globalen Erhalt unseres Lebensraumes kann jede*r von uns etwas beitragen:

  • Vermeiden Sie Produkte mit Palmöl im universitären Alltag
  • Ersetzen Sie Reinigungs- und Waschmittel mit Palmöl durch solche ohne Palmöl (z. B. anhand der Bezeichnung palmölfrei/frei von Palmöl/ohne Palmöl etc.)
  • Falls kein Ersatz möglich ist, suchen Sie aktiv nach Produkten mit zertifiziertem Palmöl

Aber auch zertifiziertes Palmöl (wie RSPO, Rainforest Alliance, RSB, ISCC Plus, POIG) und Bio-Palmöl sind mit vielfältigen Herausforderungen verbunden – und in weit entfernten Ländern lässt sich nachhaltiger Anbau schwer kontrollieren. Auch beim Kauf kann sich Palmöl unter einer Vielzahl von Bezeichnungen verstecken – achten Sie daher zum Beispiel auf Hinweise wie palmölfrei.

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