Am Mittwoch, den 23. April 2025, waren wir mit unserem Forschungsprojekt „Digitale Ausstellungen – Von der Typologie zur Rezeptionsperspektive“ zu Gast beim digitalen Gothaer Bibliotheksgespräch der Forschungsbibliothek Gotha. Unter dem Titel „Bildschirmkultur? Neue Forschungsansätze zur Typologie und Rezeption digitaler Ausstellungserlebnisse“ haben wir aktuelle Einblicke in unsere Projektarbeit gegeben – und spannende Diskussionen geführt.
Digitale Ausstellungen gehören längst zum festen Repertoire musealer und wissenschaftlicher Vermittlungsformate. Unser Projektteam an der Professur für Sprachwissenschaft der TU Chemnitz untersucht seit 2022, wie digitale Ausstellungen gestaltet sind, wie sie genutzt werden – und wie man diese Nutzung systematisch analysieren kann.
Im Zentrum unseres Vortrags stand die laufende Eyetracking-Studie zur Rezeption eines digitalen Ausstellungsprototyps der Forschungsbibliothek Gotha. Diese bildet zusammen mit zwei weiteren Kooperationen die vierte und letzte Studie unseres Projekts. Auch sie liefert empirische Erkenntnisse darüber, wie Besucher*innen durch digitale Inhalte navigieren, welche Gestaltungselemente Aufmerksamkeit binden – und wo potenzielle Hürden in der Rezeption liegen. Die Ergebnisse fließen unmittelbar in die Konzeption der digitalen Ausstellung „Der Orient in Gotha“ ein, die am 25. Juni 2025 veröffentlicht wird und auf Grundlage der gleichnamigen, physischen Ausstellung entsteht, die Ende 2024 im Gothaer Schloss Friedenstein zu sehen war.
Im anschließenden Gespräch mit dem Publikum wurden zentrale Fragen zur Rolle digitaler Ausstellungspraxis, zu methodischen Herausforderungen der Rezeptionsforschung und zur Zukunft der digitalen Kulturvermittlung diskutiert. Besonders wertvoll war der offene Austausch über Erwartungen an digitale Ausstellungen – sowohl aus Perspektive der Forschung als auch aus Sicht der kuratorischen Praxis und aus dem Besuchenden-Blickwinkel heraus.

Dass diese Frage gar nicht so einfach zu beantworten ist, war ebenfalls Gegenstand des Austauschs. Was macht eine digitale Ausstellung überhaupt aus? Wann kann ich mir sicher sein, eine solche besucht zu haben?
Wir danken der Forschungsbibliothek Gotha für die Einladung und das Interesse an unserem Projekt – und freuen uns auf die weiteren Schritte, insbesondere die Veröffentlichung der Ausstellung im Juni!
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