Mapping: Von individuellen Eye-Tracking-Daten zu aggregierten Erkenntnissen

Zwei zentrale Arbeitsschritte bei unserer Arbeit mit der Eye-Tracking-Software, insbesondere bei der Auswertung der erhobenen Eye-Tracking-Daten, sind das Mapping der aufgezeichneten Augenbewegungen auf Screenshots der digitalen Ausstellungen sowie die Festlegung von Areas of Interest (AOIs) auf den für die Analyse genutzten Screenshots. Dieser Beitrag widmet sich dem Arbeitsschritt des Mappings, erläutert dessen Notwendigkeit für unsere Daten und beschreibt unser Vorgehen dabei. Die AOIs werden in einem separaten Blogbeitrag ausführlich behandelt.

Mapping in dynamischen Kontexten: Unsere Herausforderungen

In unserem Studiendesign erkunden die Versuchspersonen mehrere digitale Ausstellungen eigenständig und interagieren aktiv mit ihnen. Diese freie Navigation eröffnet spannende Einblicke in das Navigationsverhalten und die Aufmerksamkeitsprozesse während des Ausstellungsbesuchs. Da diese Verhaltensweisen – wie im Alltag – dynamisch und individuell geprägt sind, wird jede Versuchsperson mit einer einzigartigen Stimuluspräsentation konfrontiert.

Für die Auswertung stellt dies eine besondere Herausforderung dar: Es gibt keinen einheitlichen Stimulus, der von allen Teilnehmenden gleichermaßen betrachtet wurde. Dadurch wird der Vergleich der individuellen Erfahrungen und die Aggregation der Eye-Tracking-Daten anspruchsvoller.

Eine Lösung für komplexe Daten

Die Eye-Tracking-Software Tobii Pro Lab bietet eine Funktion, mit der Blickdaten auf Screenshots (in Tobii als Snapshots bezeichnet) übertragen werden können. Diese Funktion ermöglicht es, die individuellen Studienverläufe zu vereinheitlichen, sodass Eye-Tracking-Daten trotz der Unterschiede zwischen den Teilnehmenden kumuliert und gemeinsam ausgewertet werden können.

 

 

Das Mapping erweitert nicht nur die Möglichkeiten der statistischen Auswertung, sondern erlaubt auch die Erstellung aufschlussreicher Visualisierungen, wie beispielsweise Heatmaps. Diese Visualisierungen geben uns wertvolle Einblicke in die Bereiche, die von den Versuchspersonen bspw. besonders häufig oder lange betrachtet wurden.

Unser Mapping-Prozess

Das Mapping selbst kann entweder manuell oder mit Unterstützung der Tobii Software durchgeführt werden. Wir nutzen das assistierte Mapping, um Zeit zu sparen und den aufwendigen Prozess effizienter zu gestalten.

Nach dem automatisierten Mapping überprüfen wir jedoch die Ergebnisse manuell und korrigieren dort, wo Augenfixierungen falsch verortet wurden. Diese manuelle Nachbearbeitung ist essenziell, um die Genauigkeit der Daten zu gewährleisten und eine zuverlässige Grundlage für die weitere Analyse zu schaffen.

Fazit

Das Mapping ist ein essenzieller Schritt, um die individuellen Erfahrungen der Teilnehmenden in unserer Studie vergleichbar zu machen. Es bildet die Basis für fundierte Analysen und aussagekräftige Visualisierungen. In einem separaten Blogbeitrag gehen wir ausführlich auf die Festlegung von Areas of Interest (AOIs) ein, die eine weitere wichtige Rolle bei der Datenanalyse spielen.


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