Mit dem Abschluss des AiF–BMWK-geförderten und durch die FVA koordinierten Forschungsprojektes Gleitlagersystemtoleranzen, konnte am IKAT der Zusammenhang zwischen den geometrischen Abweichungen und den Änderungen der Nennbetriebsparameter am Gleitlager aufgezeigt werden. Kernstück der Untersuchungen war eine breit angelegte Parametervariation in der Form- und Verkantungsabweichungen mit verschiedensten Belastungsparametern am hydrodynamischen zylindrischen Gleitlager kombiniert wurden. Für jede der Variationen konnte durch hydrodynamische Simulation eine Betriebspunktänderung der geometrischen Änderung (Abweichung) zugeordnet werden. Die Ergebnisse der Parameterstudie wurden in einem Tolerierungstool zusammengefasst, welches für die zylindrischen Funktionsflächen von Lagersitz und Lager zweier Lagerstellen eine vollständige geometrische Tolerierung ermöglicht.
Eine Validierung der Ergebnisse erfolgte am 30mm- und am 110mm-Gleitlagerprüfstand. Im Bild ist das mit dem Prüfstand aufgenommene und aus der geometrischen Abweichung resultierende Schmierfilmdruckfeld dargestellt, welches mit dem Druckfeld aus der Simulation abgeglichen wurde.
Um eine universelle Anwendung des Gleitlagertolerierungstools zu gewährleisten, soll in einem Folgeprojekt die mathematische Beschreibung des beschriebenen Parameterfeldes erfolgen. Dabei wird auf dimensionslose Kennzahlen zurückgegriffen, die eine solche universelle Beschreibung ermöglichen sollen.