So wurde Bruno Apitz von seinem Chemnitzer Schriftstellerkollegen Stefan Heym bezeichnet.
Das dem nicht so ist, davon konnten sich die Gäste am Donnerstagabend im voll besetzten Alten Heizhaus nicht nur während des anschaulichen Vortrages von Dr. Förster überzeugen.
Neben dem Schreiben waren Bruno Apitz die Bildhauerei, das Kunstschnitzen, das Komponieren sowie das Musizieren wichtig. Zum Ausüben vieler seiner autodidaktisch erlernten Fähigkeiten, er besuchte z.B. nie eine Universität, kam er nach seiner Zeit im KZ Buchenwald fast nicht mehr. Die Aufbauarbeit und auch die Arbeit an „Nackt unter Wölfen“ verlangten alle Kraft und Aufmerksamkeit von ihm. Apitz, der sich selbst als „rachitische Ölsardine“ ob seines mageren, schmächtigen Körperbaus bezeichnete, wurde von der anwesenden Witwe, Marlis Apitz als freundlicher, einfacher und humorvoller Mensch beschrieben.
Zu Tränen rührte Marlis Apitz, die Aufführung von Stücken durch die Geigerin Christiane Friedrich vom Collegium musicum. In dieser Form war es auch für sie eine Premiere, sowohl die von ihrem Mann komponierten Stücke live zu hören als auch die gesangliche Interpretation von
Apitz-Texten durch Eske Bockelmann zu erleben.
Besonders emotional wurde es noch einmal in der abschließenden Gesprächsrunde, als die Frage nach dem Verhältnis des „Buchenwald-Kindes“ Stefan Jerzy Zweig zum Chronisten seiner KZ-Erlebnisse, Bruno Apitz, gestellt wurde.
Auch hier zeigte sich wieder das Besondere an der Veranstaltung. Marlis Apitz als Zeitzeugin konnte auch diese Frage tiefgehend und mit dem entsprechenden Hintergrundwissen beantworten.
Natürlich kann man das Buch von Dr. Lars Förster bei uns ausleihen.
Für alle, die die Veranstaltung nicht besuchen konnten, haben wir ein paarFotos zusammengestellt: