Geschichten müssen erzählt werden…

Blick auf die Fassade. Foto: ARGE Aktienspinnerei

Unter diesem Motto möchte das Universitätsarchiv die Chemnitzer Bevölkerung aufrufen, ihre Bilder, Erinnerungen und Erlebnisse, die in Verbindung mit der Alten Aktienspinnerei und ihrer Mieter stehen, zu teilen.

Die Alte Aktienspinnerei – ein Gebäude im Herzen der Stadt

Die Alte Aktienspinnerei wurde 1860 als Industriegebäude in Betrieb genommen und ist seit dieser Zeit durch verschiedene Mieter, wie zum Beispiel die Puppenbühne oder die Stadtbibliothek genutzt worden. Zum Schluss stand das Gebäude leer und verfiel zusehends. Mit dem Umzug der Universitätsbibliothek und des Universitätsarchivs Chemnitz in die Alte Aktienspinnerei, beginnt für das historische Gebäude am Busbahnhof nun ein neuer Zeitabschnitt.

Wir möchten uns nicht nur mit der Zukunft, sondern auch mit der Geschichte des Gebäudes, deren Nutzung und Nutzern befassen, um so die eigene Vergangenheit am Leben zu erhalten.

Dieser Aufgabe widmen sich derzeit Stephan Luther, Leiter des Universitätsarchivs und Josephine Götze, studentische Hilfskraft im Rahmen eines Projektes.

Wie alles begann – Ringvorlesung zur Geschichte der Aktienspinnerei

Bereits im letzten Jahr hat das Universitätsarchiv Chemnitz im Rahmen des Stadtjubiläums  „875 Jahre Chemnitz“ eine Ringvorlesung unter der Überschrift „Die Universität gibt der Stadt ein Gebäude zurück“ organisiert. In insgesamt 8 Vorlesungen wurden die unterschiedlichen Zeit- und Nutzungsabschnitte des alten Gebäudes betrachtet. Aufgrund der schlechten Quellenlage mussten einige Zeitabschnitte zurückgestellt werden. Dazu zählt vor allem das Wismut-Kaufhaus „Glück Auf“. Hier ließen sich kaum Bilder und veröffentlichte Quellen finden, obwohl das Kaufhaus zu seiner Zeit sehr präsent im Stadtbild war.

Das aktuelle Projekt – Aufarbeitung der Geschichte der Aktienspinnerei

Im aktuellen Projekt sollen nun die Ergebnisse der Ringvorlesung zusammengefasst und als Posterausstellung für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Zusätzlich möchte man die Ausstellung mit weiteren Bildern und Quellen, sowie um die ausgelassenen Zeitabschnitte, wie dem Wismut-Kaufhaus ergänzen. Dazu werden derzeit die Bestände des Universitätsarchivs Chemnitz, vor allem das Negativarchiv, unter neuen Gesichtspunkten durchsucht. So sollen Bilder gefunden werden, bei denen die Aktienspinnerei nicht das Hauptmotiv sondern als „fotografischer Glücksfall“ im Hintergrund zu sehen ist.

Es soll eine Webseite entstehen, welche die Informationen der Poster enthält und durch persönliche Geschichten und Fotos ergänzt wird. „Geschichte wird erlebbar wenn sie menschelt“ beschreibt Stephan Luther sein Vorhaben. Erinnerungen und persönliche Erlebnisse machen die Geschichte greifbarer und stellen eine Verbindung zur Vergangenheit her.

Geschichten erzählen – Aufruf an die Chemnitzer Bevölkerung

Um diese Geschichten erzählen zu können und die Geschichte der Aktienspinnerei vollständig darzustellen, wendet sich das Universitätsarchiv nun auf verschiedenen öffentlichen Kanälen an die Chemnitzer Bevölkerung.

Gesucht werden Bilder, Gegenstände oder weiterführende Informationen, die in Verbindung mit der Alten Aktienspinnerei und ihrer Nutzer (Unvollständige Mieterliste) stehen. Vor allem suchen wir aber Ihre persönlichen Erlebnisse und Erinnerungen.

Ansprechpartner:
Stephan Luther
Universitätsarchiv

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