Zapatistische Bewegung
Autorschaft: Elena Rudolph, Karola Timm und Luisa Meyer
Aktivistische Gruppe: Café Libertad Kollektiv (Zapatistas)
Statue / Monument: Emiliano Zapata
Ort (Stadt, Land): Mexiko
Vom Bauernführer zur Legende
Sie möchten einen wahrhaft fairen Kaffee kaufen? Dann probieren Sie doch mal den Kaffee des Café Libertad Kollektiv. Dieser solidarisch gehandelte Kaffee wird in Mexiko von den Zapatist*innen der revolutionären zapatistischen Bewegung angebaut, geerntet und direkt nach Deutschland importiert. Das Kollektiv gründete sich in Hamburg. „Ziel war, neben gewerkschaftlicher Unterstützungsarbeit auch den Aufstand der indigenen Bewegung der Zapatistas in Chiapas zu fördern und daraus zu einem späteren Zeitpunkt auch kollektive Arbeitsplätze zu schaffen“ (cafe-libertad.de, Die Geschichte von Café Libertad, o.A.). Der Name „Zapatistas“ stützt sich auf den Kriegshelden Emiliano Zapata, der von 1879 bis 1919 lebte. Ihm zu Ehren wurden in verschiedenen Städten in Mexiko Statuen von ihm errichtet, die ihn stehend oder auf einem Pferd sitzend zeigen. Zapata wurde im Bundesstaat Morelos, im südlichen Mexiko, als Kind mit spanischen Vorfahren geboren. Zu dieser Zeit wurde Mexiko von der oligarchisch-elitären Diktatur von Don Porfirio Díaz geprägt. Díaz widmete seine Aufmerksamkeit der Wirtschaft und der oberen Klassengesellschaft. Unter diesem sogenannten „Porfiriat“ litt besonders die indigene Bevölkerung, meist bestehend aus Landarbeiter*innen. Unter dem Befehl Díaz wurde den indigenen Kommunen willkürlich Land enteignet, sobald sie keinen Besitztitel nachweisen konnten (Kampkötter 2003: 17). Dieses Land wurde meist an US-Amerikanischen Großgrundbesitzern und ansonsten als Staatseigentum neu verteilt, um in Mexiko einen wirtschaftlichen Aufschwung zu generieren, vor allem mit ausländischem Kapital. Die neuen Landbesitzer gründeten Plantagen, die mit dem wirtschaftlichen Aufschwung expandierten — wieder auf Kosten der indigenen Landbevölkerung. Dadurch entstanden in der mexikanischen Gesellschaft zu dieser Zeit feudale Verhältnisse, in denen die Großgrundbesitzer mit Gewalt und Versklavung die indigenen Landarbeiter*innen, die ein Drittel der mexikanischen Bevölkerung ausmachten, unterdrückten. Diese Verhältnisse bekam Emiliano Zapata früh mit. Aufgrund seiner schulischen Ausbildung, der familiären politischen Karriere und seines festen Willens, den Landarbeiter*innen ihr Land zurück zu erobern, gewann er früh, aber kurz, an politischer Verantwortung in seinem Dorf (Kampkötter 2003: 27). Sowohl Männer als auch Frauen schenkten ihm sein Vertrauen und schlossen sich hinter ihm zu einer bewaffneten Widerstandsbewegung zusammen. Durch einige erfolgreiche Rückeroberungen von dem einst geraubten Land, gründete sich eine Guerrilla-Armee im Süden Mexikos — die zapatistische Bewegung. Mit dieser „Movimiento Revolucionario del Sur“ schloss sich Emiliano Zapata im Jahr 1910 der nördlichen revolutionären Bewegung Francisco Maderos an. 1911 gelang ihnen gemeinsam der Sturz von Don Porfirio Díaz. Jetzt kleidete Madero das Präsidentenamt, was nicht lange anhielt. Zapata hatte bemerkt, dass sein Verbündeter Madero wenig Interesse an der sofortigen Rückgabe des Landes an die indigene Bevölkerung hatte. So wurden er und die Zapatist*innen Gegner der maderistischen Regierung und wuchsen durch mehr und mehr Sympathisant*innen. Die zapatischen Guerrilleros*as waren somit überall verstreut in Mexiko aufzufinden und folgten einem Plan — dem Plan von Ayala. Zapata selbst und Otilio Montaño schrieben dieses politische Programm, was zugleich das heiligste Papier der Zapatistas werden sollte. Dort verlangte Zapata auch den Rücktritt Maderos, sobald sich die Unruhen der Revolution legten. 1913, drei Tage nach einem Putsch gegen Madero, den Decena trágica wurde dieser ermordet (Kampkötter 2003: 32). Nun wechselte das Präsidentenamt von Putschist zu Putschist fast jährlich. Die zapatistische Bewegung blieb dennoch weiterhin bestehen und kämpfte in kleinen Kriegen für “¡Tierra y Libertad!”. Der letzte Präsidentschaftsanwärter und Gegner Emiliano Zapatas war Venustiano Carranza. Carranza kleidete 1917 das mexikanische Präsidentenamt und hatte das Ziel die zapatistische Bewegung zu zersplittern und, ohne Unruhen, eine konstitutionelle Ordnung einzuführen (Kampkötter 2003: 118) Durch einen Trick wurde Emiliano Zapata 1919 unter Befehl von Präsident Carranza, von dem damaligen Kavallerie-Oberst Jesús Guajardo in den Hinterhalt gelockt (Guajardon meinte er wolle den Zapatistas beitreten) und ermordet. Viele Zapatist*innen nahmen an, dass ihr Jefe Supremo diesem Hinterhalt vorbeugte und nicht er selbst zu dem geplanten Treffen ging, sondern einen Doppelgänger schickte (Kampkötter 2003: 132). Es entwickelten sich verschiedenste Theorien über den ermordeten Revolutionisten. Dies sollte auch nicht das Ende der mexikanischen Widerstandsbewegung sein. Überall auf der Welt fanden die Zapatist*innen solidarischen Anhang und Verbündete. Denn eines war klar: Emiliano Zapata wurde vom Bauernführer zur Legende.
Zapatistischer Kaffeeanbau
Das Café Libertad Kollektiv bezieht seinen Kaffee unter anderem von zwei zapatistischen Kooperativen: Der Kooperative Yachil Xojobal Chulchan und der Kooperative Yochin Tayel Kinal, die jeweils aus mehreren hundert Familien bestehen. Beide Kooperativen bauen biozertifizierten Hochland-Arabica-Kaffee an. Wie sie auf ihrer offiziellen Webseite schreiben, arbeiten sie nur mit Kleinbäuer*innen zusammen, die sich in Kooperativen zusammenschließen und kollektiv die Produktion und den Export organisieren. Grundlegend für die kollektive Zusammenarbeit der Kooperativen sei das zapatistische Politikverständnis. Dies bedeute, dass Entscheidungen möglichst basisdemokratisch getroffen würden und man die Vorstände rotierend besetze. Die Idee dieser Rotation sei, dass hierdurch ein Austausch von Knowhow stattfinde und sich viele Kooperativmitglieder mit Verwaltungsaufgaben auskennen. Weiterhin solle mittels regelmäßigen Austausches des Vorstands Korruption und Vetternwirtschaft entgegengetreten werden. Durch die Aufteilung des Erlöses aus dem Kaffeeverkauf auf die Bäuer*innen, die Kooperative und an die zapatistische Bewegung als Ganzes könnten alle profitieren. Dies ermöglichte für die Kooperativen gemeinsame Anschaffungen und Bauarbeiten, wie beispielsweise Lagerhallen, in denen der Kaffee gesammelt, maschinell überprüft und gewogen wird. Ebenso würden durch die finanziellen Zuschüsse seitens der Kooperativen die caracoles unterstützt, so dass auch jene Zapatistas profitierten, die nicht direkt im Kaffeehandel involviert seien. Dies bewirkte einen Aufschwung der Region und diente als Vorbild für die Gründung weiterer Kooperativen, unter anderem im Handwerk. Darüber hinaus ist für die zapatistischen Kaffee-Kooperativen der biologische Landbau als Element ihres Selbstverständnisses zentral. So würden bei der Feldarbeit keine Pestizide und Kunstdünger eingesetzt. Wegen des traditionell überlieferten, ausgeprägten Verständnisses für Umwelt und Natur setze man sich durch den nachhaltigen Anbau bewusst von regierungsfreundlichen Bäuer*innen ab (Cafe Libertad Kollektiv, Zapatistischer Kaffeeanbau, o.A.)
Chiapas-Konflikt
Als sogenannter Chiapas-Konflikt wird im engeren Sinne der 12-tägige bewaffnete Aufstand der zapatistischen Bewegung im Januar 1994 bezeichnet, in dem maskierte Kämpfer mehrere Bezirkshauptstädte in Chiapas besetzten, der mexikanischen Regierung den Krieg erklärten und den Willen, diese zu stürzen. Das Ziel, eine landesweite Revolution auszulösen wurde jedoch verfehlt. Im weiteren Sinne ist der Begriff eine Bezeichnung für die seit 1994 immer wieder entfachenden und bis heute andauernden Kämpfe im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas. Die Ursachen dieser sind vielfältig. Nachdem Ende der 1980er Jahre der Kaffeepreis sank, verschlimmerte sich die Lage der Bevölkerung weiter. Wiedermal war vor allem die indigene Bevölkerung betroffen. Aber die Veränderung, die die zapatistische Bewegung mit ihrem damaligen Aufstand brachte, wird sichtbar. Seit 1994 wurden erfolgreich autonome Strukturen aufgebaut und verteidigt, vor allem in den Bereichen der Gesundheit, Bildung, Frauenrechte, Umweltschutz sowie eine Verbesserung der Lebensbedingungen der indigenen Bevölkerung (Neus Deutschland, Zapatistas gehen auf Welttournee, 12.10.20).
Kampf der Zapatistas gegen Orcao und Regierung
Bis 1994 habt die EZLN mit der Organisation Orcao zusammengearbeitet, die aus Kaffeebauer *innen der mexikanischen Stadt Orcosingo besteht. Im Jahr 2001 akzeptierten die Orcao jedoch die Regierungsprogramme zur Privatisierung der Landwirtschaft, während sich die EZLN für eine kollektive Landwirtschaft einsetzen. Seitdem kämpfen sie auf gegnerischen Seiten. Erst im August 2020 wurden zwei Gebäude von Mitgliedern der Orcao ausgeraubt und angezündet, die von der EZLN als Hauptlagerplätze genutzt wurden. Nahegelegene Dörfer und autonome Gemeinden werden ebenfalls immer wieder angegriffen. Als Vorwand dafür werden Grenzstreitigkeiten genutzt und von der Regierung initiiert. (Amerika 21, Nachrichten und Analysen aus Lateinamerika, Mexiko: Lagerhallen der EZLN in Chiapas geplündert und in Brand gesteckt, 29.08.2020)
Im November 2020 wurde ein Mitglied der EZLN durch die Orcao entführt, im Januar 2021 wurde die Gemeinde Moisés Gandhi mit Groß- und Kleinkalibrigen Waffen beschossen. In Statements auf der Seite „Enlace Zapatistas“ beschreiben die EZLN, wie die Orcaos beispielsweise Stromleitungen durchtrennen, sich selbst zum Opfer erklären um so ihre Handlungen zu rechtfertigen. Die EZLN zeigen nicht nur die Organisation der Orcao, sondern auch die Beteiligung der Regierung offiziell an. (Enlace Zapatistas, Die Zapatistas zeigen die Entführung eines Comañeros ihrer Unterstützungsbasis durch Paramilitärs der Orcao an, 11.11.2020; YA BASTA NETZ, Paramilitärische Angriffe auf die zapatistische Gemeinde Moíses Gandhi, 22.01.2021)
Zapatistas gehen auf Welttournee
Im April 2021 schickte die Zapatistische Befreiungsarmee (EZLN) eine Delegation, hauptsächlich bestehend aus Frauen und „anderen Geschlechtern“ (Neues Deutschland, Zapatistische Befreiungsarmee: Zapatistas gehen auf Welttournee, 12.10.20), aus Mexiko in die restliche Welt. Im Rahmen dieser Rundreise werden im weiteren Verlauf des Jahres per Schiff zunächst mehrere europäische Länder bereist, um symbolisch die „vermeintliche Eroberung“ (ebd.) Lateinamerikas anti-kolonial zu kontern. Im „Auftrag des zapatistischen Volkes“ sollen ihre Gedanken in die ganze Welt getragen werden (Enlace Zapatista, Reise nach Europa, 10.04.20). Während der Reise durch Europa werden die Delegierten den Einladungen aus den europäischen Ländern folgen, um mit ihnen über die „gemeinsame Geschichte, Schmerz, Wut, Erfolge und Misserfolge zu diskutieren“ (ebd.). Laut EZLN-Sprecher Subcomandante Moisés sei der Beschluss, dass man „nach dem Bereisen verschiedener Winkel Europas […] am 13. August 2021 in Madrid“ ankommen werde, „500 Jahre nach der angeblichen Eroberung dessen, was heute Mexiko ist“ und man „gleich danach den Weg fortsetzen“ werde (Neues Deutschland, Zapatistas gehen auf Welttournee, 12.10.20). Ebenso soll eine Gruppe des linksgerichteten, parteiunabhängigen Nationalen Indigenen Kongresses (span. CNI) an ihrer Weltreise teilnehmen, um Widerstand gegen “neoliberale Entwicklungsprojekte” (ebd.), wie den “Maya-Zug” zu leisten, der “Reisenden die kulturellen Stätten der Maya auf komfortable Weise erschließen” soll (Tren Maya, Auf den Spuren der Sagenhaften Maya Kultur, o.A.) um damit den Weg für Luxustourismus und Plünderung der natürlichen Ressourcen zu ebnen.
Die große Bedeutung der Kämpfe der Frauen in Mexiko wird durch die hohe Anzahl von Teilnehmerinnen bei von Zapatistinnen organisierten Treffen deutlich. Seit Jahren gibt es viele Morde und Menschenrechtsverletzungen gegen Frauen, aber auch viel selbstorganisierten Widerstand dagegen. Diese Weltreise ist die erste dieser Art seit dem Aufstand der EZLN am 1. Januar 1994, die sich aus Anlass des nordamerikanischen Freihandelsabkommens NAFTA, das am selben Tag in Kraft trat, im Mexikanischen Bundesstaat Chiapas gegen Ausbeutung und Unterdrückung erhoben. Durch das Inkrafttreten von NAFTA wurden die Zölle für fast alle landwirtschaftlichen Produkte aufgehoben, wodurch Mexiko seitdem von billig hergestellten Massenprodukten aus den USA überschwemmt wird und den Kleinbäuer*innen die Existenzgrundlage fehlt: “Mit der NAFTA töten sie uns ohne Kugeln” (Subcomandante Marcos in: Marta Durán de Huerta 1994/2001: 94)
Warum Statuen interveniert werden
„Jede Statue eines Politikers, eines Philosophen, eines Kriegsherren sagt: Schau auf zu diesem Menschen“ (Frankfurter Allgemeine, Über die da oben darf gestritten werden, 21.06.2020). Nach Haupt haben Statuen eine Symbolkraft, eine Bedeutung die bis heute auf eine Gesellschaft und deren Politik einwirkt. Es werden Menschen abgebildet, die schon lange nicht mehr am Leben sind, aber auf die aktuelle Gesellschaft einwirken. Man muss sich also fragen, inwiefern sich die Gesellschaften voneinander unterscheiden: die Gesellschaft der Zeit, in der die Person lebte, die, in der die Statue aufgestellt wurde und die heutige. Stimmen die Gesellschaftsbilder und Werte noch überein, die repräsentiert und angestrebt werden sollen? Finden die Statuen noch ihre „Berechtigung“, oder hat sich deren Symbolik durch den Gesellschaftswandel so verändert, dass sie für völlig konträre Werte stehen? Durch ein Bewusstsein für eben diese Veränderungen kommt es immer wieder zu Interventionen von Statuen. Im Falle von Emiliano Zapata kam es zwar nicht zur Intervention einer seiner Statuen, dafür hat ein Gemälde für rege Auseinandersetzungen gesorgt.
Im Jahr 2019 gab es zu Gedenken an Emiliano Zapatas 100. Todestag eine Ausstellung in Mexico City, bei der dieses Gemälde zu Auseinandersetzungen zwischen Landarbeiter*innen aus Zapatas Heimatstadt und den Mitgliedern der LGBTQIA+ Gemeinschaft geführt hat.
Außerdem haben die Nachfahren dem Künstler mit einer Klage gedroht, da sie diese Darstellung Zapatas nicht akzeptieren konnten. (Monopol-Magazin, Lösung im Streit um Gemälde von nacktem Zapata in Mexiko gefunden, 12.12.2019)
Doch was ist der Hintergrund zu diesem Gemälde?
Nach außen hin verkörperte Zapata die Ideale des Machismo und soll sich auch homophob geäußert haben. Dennoch war er befreundet mit offen homosexuellen Personen, und es gibt Gerüchte darüber, ob Zapata selbst auch mit Männern zusammen war, wie beispielsweise mit Ignacio de la Torre y Mier, dessen Trauzeuge er war. Dem Tagebuch seiner Ehefrau nach hat sie die beiden zusammen gesehen und soll von Ignacio für Zapata verschmäht worden sein.
Selbst wenn Zapata dem Anschein nach den Machismo verkörperte, hatten auch Frauen unter ihm Führungspositionen inne. (Bi.org., Emiliano Zapata, o.A.)
Das Gemälde und vor allem die Auseinandersetzungen zu denen es geführt hat, zeigen einerseits, dass unsere Gesellschaft sich heute für Vielfalt einsetzt, andererseits wie extrem andere Teile der selben Gesellschaft sich dem gesellschaftlichen Prozess dagegen stellen. Dabei geben es hier verschiedene Interpretationsansätze: da er nichts als seine Heimat Flagge trägt, kann es auch für Patriotismus stehen; durch das erigierte Pferd kann man zum einen die Frage nach Sodomie stellen, zum anderen kann es eine Metapher für Homosexualität sein. Bei genauer Betrachtung erkennt man, dass er zwar aller Waffen entledigt ist, der Absatz des Highheels – ein Symbol für das Weibliche – aber eine Waffe ist. Männliche Stereotype werden aufgebrochen, und man kommt wieder auf das Thema Feminismus und den Kampf für die Gleichstellung der Geschlechter zu sprechen. Es ist ein aktueller Kampf, der schon lange ausgetragen wird und wohl noch lange dauern wird, wenn man die Missstände in den Gesellschaften sieht.
“Para todos todo”
Die zapatistische Bewegung steht lange nicht mehr ausschließlich für “¡Tierra y Libertad!”, sondern setzt sich auch gegen diese gesellschaftlichen Missstände ein. Genau deshalb sind die steigende Solidarität und Verbundenheit unter den Kollektiven die treibende Kraft auf dem Weg zur Emanzipation. Das Konzept ist antihierarchisch und antistaatlich. Das Ziel ist “Radikale soziale Gleichheit. Privilegien im Zugang auf Ressourcen werden zurückgewiesen – in der Konsequenz auch für sich selbst. Es wird nicht für einzelne identitäre Gruppen gekämpft, sondern für alle.” Dies schreibt das Café Libertad Kollektiv auf der eigenen Webseite (Zapatismus und die aufständischen Gemeinden, online unter: < https://www.cafe-libertad.de/zapatismus>, o.A.). Deshalb sind sie gewillt weitere kommunale und internationale Kollektive mit Geldern transparent und direkt zu fördern:
“Wir unterstützen unsere Partnerkooperativen, die zapatistischen Gemeinden in Chiapas/Mexiko oder die Frauenkooperative Aprolma in Honduras, lieber direkt mit Fördergeldern.” (Grundsätze des solidarischen Handelns, online unter: <https://www.cafe-libertad.de/solidarischer-handel-2>, o.A.). Somit vergrößert sich nicht nur die Vernetzung der Widerstandskämpfer*innen, sondern auch der Verbündeten und Unterstützer*innen.
„Para todos todo. Para nosotros el dolor y la angustia, para nosotros la alegre rebeldía, para nosotros el futuro negado, para nosotros la dignidad insurrecta. Para nosotros nada“
(Subcomandante Marcos in: Das Kollektiv online unter < https://www.cafe-libertad.de/das-kollektiv > o.A.)
Quellenverzeichnis
De Huerta, M. D., 1994/2001, Yo Marcos. Gespräche über die zapatistische Bewegung, Hamburg, Edition Nautilus GmbH, 2001.
Gerber, P. (29.08.2020), Amerika 21, Nachrichten und Analysen aus Latienamerika: Mexiko: Lagerhallen der EZLN in Chiapas geplündert und in Brand gesteckt, online unter: https://amerika21.de/2020/08/242964/mexiko-chiapas-zapatisten-kaffee-brand, zuletzt auf-gerufen am 01.07.2021
Haupt, F. (21.06.2020), Frankfurter Allgemeine: Über die da oben darf gestritten werden, onlline unter: https://www.faz.net/aktuell/politik/warum-es-wichtig-ist-ueber-statuen-zu-streiten-16824724.html, zuletzt aufgerufen am 30.06.2021
Kampkötter, Markus. Emiliano Zapata. 2. Auflage. Münster: UNRAST-Verlag. 2003.
Kerkeling, L. 2021. Zapatistische Befreiungsarmee: Zapatistas gehen auf Welttournee, Neues Deutschland, online unter: <Zapatistische Befreiungsarmee: Zapatistas gehen auf Welttournee (nd aktuell) (nd-aktuell.de)>. zuletzt aufgerufen am 01.07.2021
Núñez, E. (11.12.2019), Animal MX: “¿POR QUÉ EL ZAPATA, DE FABIÁN CHAIREZ, NO DEBE SER RETIRADO DE BELLAS ARTES?”, online unter: <https://animal.mx/2019/12/emiliano-zapata-pintura-bellas-arte-no-debe-ser-retirada/ >, zuletzt aufgerufen am: 01.07.2021
O.A. 2021. Reise nach Europa. Enlace Zapatistas. Journey to Europe… « Enlace Zapatista (ezln.org.mx) zuletzt aufgerufen am 01.07.2021
O.A. (11.11.2020), Enlace Zapatistas: online unter: <http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2020/11/11/die-zapatistas-zeigen-die-entfuhrung-eines-companeros-ihrer-unterstutzungsbasis-durch-paramilitars-der-orcao-an0/>, zuletzt aufgerufen am 01.07.2021
O.A. (22.01.2021): Paramilitärische Angriffe auf die zapatistische Gemeinde Moíses Gandhi, online unter: <https://www.ya-basta-netz.org/angriffe-moises-gandhi21/>, zuletzt aufgerufen am 01.07.2021
O.A., dpa, 12.12.2019, online unter: <https://www.monopol-magazin.de/loesung-im-streit-um-gemaelde-von-nacktem-zapata-mexiko-gefunden?slide=1%20 >, zuletzt aufgerufen am 01.07.2021
O.A.,bi.org, o.A., online unter:< https://bi.org/en/famous/emiliano-zapata >, zuletzt aufgerufen am 01.07.2021
O.A., o.A., online unter: < https://www.cafe-libertad.de/historie>, zuletzt aufgerufen am 02.07.2021
O.A., o.A. Tren Maya- der Mega Zug entlang der sagenhaften Maya Tempel, online unter: <https://www.train-maya.de/>, zuletzt aufgerufen am 03.07.2021
O.A., Grundsätze des solidarischen Handelns, online unter: <https://www.cafe-libertad.de/solidarischer-handel-2 >, zuletzt aufgerufen am 03.07.2021